Kurt Böttcher war es, der seit 1927 in der westsächischen
Stadt Werdau den Grundstein für den Familienbetrieb legte. Mit sieben
Beschäftigten zahlte er damals schon zu den renommierten Unternehmen in
der Werdauer Innenstadt. Handwerker aller Coleur bestimmten in den 20er
und 30er Jahren das Bild der in Industriestadt Werdau, bis der 2.
Weltkrieg dem ein jähes Ende bereitete.
Auch Böttchers bekamen dies zu spüren. Sohn Johannes wurde zum
Wehrdienst eingezogen, das Geschäft lief eher schlecht als recht.
Keiner wusste in der Familie so richtig, wie es weiter gehen sollte.
Johannes, auf den die Zukunft der Firma ruhte, befand sich in
Kriegsgefangenschaft. Doch nach dessen Rückkehr wagte er 1951 den
Neuanfang und Übernahm die Glaserei seines Vaters.
Vom Ehrgeiz besessen verhalf er der Firma zu neuem Ruhm, machte sie zu
einer der gefragtesten Glasereien in Werdau. Besondere Verdienste
erwarb sich Johannes unter anderem beim Nationalen Aufbauwerk. Als
Werdau 1954 seine 650-Jahr-Feier beging, gestaltete Johannes Böttcher
für den Festumzug einen eigenen Wagen und demonstrierte darauf
das ,, Handwerk in der neuen Zeit".
Einen Dämpfer erhielt der aufstrebende Unternehmer nach der Gründung
der DDR. Die Aufhebung der Normativsteuer führte 1961 zu starken
Einbrüchen. Die Expansionspläne des Werdauers wurden gestoppt, die
Einstellung weiterer Mitarbeiter auf Eis gelegt.
Dennoch gab sich Johannes Böttcher nicht geschlagen, arbeitete last
rund um die Uhr wie besessen. Sohn Ulrich stand ihm dabei hilfreich zur
Seite und schaute sich dabei so manchen Handgriff ab. Ulrich Böttcher
übernahm 1982 den Familienbetrieb in der dritten Generation.
An Aufträgen mangelte es keineswegs, umso schwieriger gestaltete sich
in der sozialistischen Planwirtschaft die Beschaffung der notwendigen
Materialien. Ulrich Böttcher schon zu DDR-Zeiten engagierter
Liberaldemokrat, war bei den kommunalen Wohnungsbetreibern ein
gefragter Partner. Wartezeiten bis zu zwei Jahren bei der Realisierung
der Aufträge waren damals keine Seltenheit. Die vorhandenen Kapazitäten
reichten bei weitem nicht mehr aus, um der Auftragsflut Herr zu werden.
Im Frühjahr 1989 kam das Angebot, die stadtbekannte Groß-Tischlerei Weber
in Werdau zu übernehmen. Ein marodes Gebäude, das bis auf die Grundmauern
umgebaut werden musste. Keine leichte Entscheidung.
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Keiner ahnte im Frühjahr 1989, dass die Tage der DDR gezählt waren und
keiner rechnete damit, dass am Ende des Jahres die mit teurem DDR-Geld
erworbenen Maschinen in der Tischlerei nur noch Schrottwert besaßen.
Sämtliche Ersparnisse hatte der Umbau verschlungen, und nun musste
wieder bei Null begonnen werden. Mit einem völlig neuen Programm
gestartet, schaffte die Glaserei und der Fensterbaubetrieb den Sprung
wieder ganz nach oben. 1995 zählte das Unternehmen 20 Beschäftigte.
Im gleichen Jahr entschied sich der Werdauer, vor den Toren Hamburgs,
im Städtchen Buchholz, eine Zweigstelle zu eröffnen.
Die Übernahme einer in Konkurs gegangenen Firma im Jahr 2000 in
Leipzig, stellte sich nachträglich als Fehler heraus. Hans-Ulrich
Böttcher wollte unbedingt 35 Arbeitsplätze sichern. Leipzig mit seinen
riesigen Altstadtvierteln bot einen enormen Reparatursektor an. Leider
waren größere Zahlungsausfälle nicht zu verhindern.
Zwei Jahre später musste für die Böttcher Fensterbau GmbH in
Werdau Insolvenz angemeldet werden.
Hans-Ulrich Böttcher strukturierte die Firma um und besann sich auf
das, womit der Urgroßvater einst begann und was er von Vater Johannes
beigebracht bekam. Aus dem Fensterbaubetrieb wurde wieder eine
Glaserei, die heute seinen Namen trägt.
"Der Werdauer Stadtanzeiger wünscht der Firma Böttcher alles Gute in
der heutigen schwierigen Zeit."
Am 1. Juli 2007 zog die Glaserei Böttcher dann von Buchholz in die
Gemeinde Rosengarten nach Eckel, Buchholzer Str. 23.
Mit unserem Motto:
- individuell - preiswert -
schnell -
sind wir auf unserem Reparatursektor tätig.
Der Geschäftsbetrieb wird entsprechend der Kleinunternehmerregelung gemäß § 19 UStG weitergeführt.
Seit 2022 firmiert die Glaserei unter der Adresse
Am alten Moor 2
21266 Jesteburg.
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